Umuganda – traditionell am letzten Samstag des Monats trotzdem trifft man sich in Ruanda um gemeinsam etwas für die Gemeinde und damit für die Gemeinschaft zu schaffen. Das können Baumpflanzaktionen, Straßen säubern oder die Unterstützung einer armen Familie sein. An diesem Samstag wurde für eine Familie ein Haus gebaut und ein Gemüsegarten angelegt. Sie wohnen in sehr schlechtem Zustand, durch das Dach und die Wände kommt der Regen, zu Essen gibt es kaum. Der Vater, um die 70 Jahre alt, ist krank und bettlägerig. Die Mutter, 30 Jahre oder jünger, hat zwei Kinder, eines davon ist zwei Wochen alt und wog bei der Geburt 1kg. Absolut unterernährt, zart und klein. In Deutschland würde es definitiv im Krankenhaus auf der Kinderintensivstation liegen. Hier liegt es auf einer nassen, alten, dreckigen Matratze, die für alle 4 Familienmitglieder reichen muss. Ein kleiner Wurm ohne echte Chancen.
Wir haben die Mama gefragt, wieso sie noch ein Kind bekommen hat, wo sie doch nichts haben um schon das erste Kind (2 Jahre) versorgen zu können. Ihre Reaktion? Sie dankt Gott dafür, dass sie zwei Kinder bekommen hat. Ein Mädchen und ein Junge. Sie ist dankbar.
Eine Frage die unbeantwortet geblieben ist, warum sie einen über 40-Jahre älteren Mann geheiratet hat, der nicht in der Lage ist eine Familie zu ernähren. Ist der Wunsch nach Kindern so stark gewesen? Ist es die Angst womöglich unverheiratet zu bleiben? Ist es der Mangel an Ausbildung und Aufklärung?
Nun ja, an ihrer persönlichen Situation lässt sich nichts ändern. Dafür aber an den Umständen, in denen sie leben. Umuganda ist dafür genau richtig und großartig! Dieses Gemeinschaftsgefühl, der Zusammenhalt, die Nachbarschaftshilfe sind einzigartig und vorbildhaft. Nachahmenswert!