Während Deutschland sich auf die ersten Impfungen vorbereitet und in einigen Ländern sogar schon geimpft wird, so müssen sich einkommensschwachere Länder, die sich den Impfstoff nicht leisten können in Geduld üben und hoffen, dass Ihnen auch geholfen wird. Dabei sollte allen einkommensstarken Nationen klar sein, dass das Virus ein globales Problem ist und es eine globale Lösung braucht.
Ruanda hofft auf März 2021 um mit den ersten Impfungen gegen Covid-19 starten zu können. Es soll das medizinische Personal und Polizisten sogenannte „Frontliners“ und alle Menschen über 70 Jahren und Menschen aus Risikogruppen und mit Vorerkrankungen geimpft werden. Die Kosten übernimmt der Staat.
Es wird keine Verpflichtung für eine Impfung geben sondern als freiwillige Option angeboten. Wenn 20% aller Ruandesen geimpft werden, rechnen Experten wie Dr. Sabin Nsanzimana, Direktor des Rwandan Biomedical Centres mit einer guten Wirkung für das gesamte Land.
Im Gegensatz zu manch anderen Ländern mit schwacher Logistik und Versorgung ist Ruanda gut aufgestellt. Sie haben gekühlte Lagerräume, sind top strukturiert und organisiert und können bei Bedarf mit Drohnen in wenigen Minuten jeden Winkel des Landes erreichen und auf diesem Wege Medikamente oder z.B. Blutkonserven verteilen.
Der Impfstoff der eine Lagerung von -70 Grad verlangt (Pfizer/BioNTech) ist für lange Transporte z.B. von Deutschland nach Ruanda und einer dortigen Verteilung eher ungeeignet und kostenintensiv. Andere Impfstoffe (z.B. AstraZeneca), die noch in der Entwicklung sind, sind für diesen Einsatz eher geeignet.

Aber all das ist noch etwas Zukunftsmusik. Wie sieht die derzeitige Lage (Stand 17.12.2020) aus?
Ruanda verzeichnet bislang seit Beginn der Pandemie 6954 Covid-19 Erkrankte – davon sind 840 akut infiziert. Über 6000 sind wieder genesen und es gibt 57 Tote.
Die steigenden Zahlen seit ca. 4 Wochen machen Sorgen. Vor allem da die Kapazitäten in den extra eingerichteten Covid-19 Behandlungszentren im ganzen Land ausgeschöpft sind.

Noch versucht die Regierung durch nächtliche Ausgangsbeschränkungen, Kontaktbeschränkungen und mit lokal stärkeren Beschränkungen in Hotspotgebieten gegen die weitere Ausbreitung anzukommen. Doch ein erneuter lockdown ist nicht unwahrscheinlich.
Im ganzen Land laufen sogenannte „Drive-In“ Testungen, um eine Überblick über die Ausbreitung im Land zu bekommen.
