Katastrophe in Karongi

In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai ist es im Westen und Norden Ruandas zu heftigen Regenfällen gekommen, die zu schweren Überschwemmungen geführt haben.

Der Distrikt Karongi im Westen des Landes ist besonders betroffen. Die Zahl der bestätigten Opfer liegt bei über 100 Personen. Da viele Dörfer derzeit unerreichbar sind, da die Straßen abgeschnitten, zu gefährlich oder schlicht nicht mehr da sind, ist die Anzahl der Todesopfer noch gar nicht ab zu sehen. Viele Häuser sind von den Fluten zerstört aber auch die Lebens- und Einkommensgrundlagen, Ernten etc. sind den Fluten zum Opfer gefallen.

Gerade für die Menschen in diesen ländlichen Gebieten eine Katastrophe! Sie verfügen in der Regel nicht über finanzielle Rücklagen. Auch die traditionellen Sicherungssysteme durch Familien und Nachbarn greifen bei diesem Ausmaß nicht mehr – es sind einfach zu viele betroffen. Es wird für sie unmöglich sein, allein aus dieser Situation heraus zu kommen und sich neue Lebensgrundlagen zu schaffen.

Auch unser Projekt Bienfait ist im Karongi District aktiv. Unser Büro hatte Wasser in der Küche und ein Schrank ist zerstört worden. Also dort keine nennenswerten Schäden soweit! Das mobile Team ist ok, wenn auch unter Schock! Bisher konnten noch nicht alle Community Health Worker und Patienten erreicht werden. Unser Projektleiter bleibt dran.

Wer spenden möchte, kann das sehr gerne tun! Lebensmittel, Wasser, Decken etc. werden sicher sehr dringend gebraucht. Spenden bitte mit dem Stichwort: Karongi Fluthilfe versehen. Danke.

Update vom 5.5.2023, 8 Uhr:

Unserem Projektleiter ist es gelungen eine Bestandsaufnahme für die Beteiligten des Bienfaitprojektes zu erstellen.

Du guten Nachrichten: es gab keine Todesfälle und keine Verletzten unter unseren Patientinnen, Patienten und den Community Health Workern, mit denen wir eng zusammen arbeiten! Welch eine Erleichterung!

Dennoch gibt es Schäden bei unseren am Projekt beteiligten Familien:

4 zerstörte Häuser, einige andere Familien haben zerstörte Küchen oder Toiletten. 4 Familien mussten ihre Häuser verlassen und sind derzeit bei Nachbarn untergebracht.

Erdrutsche und Überschwemmungen haben bei vielen Familien, auch bei Kindern mit Behinderungen, zu Schäden an den landwirtschaftlichen Flächen geführt. Dieser Ernteverlust verbunden mit fehlenden finanziellen Mitteln zum Wiederaufbau, fehlender sozialer Sicherheit oder anderen Rücklagen wird direkt zu Ernährungsunsicherheiten und damit zu Hunger führen und die Armut noch weiter verstärken. Mit all den Konsequenzen: Schulbesuche oder Krankenversicherungen können nicht bezahlt werden und die hygienischen und gesundheitlichen Bedingungen haben sich verschlechtert.

Wir bitten um Unterstützung bei dem Wiederaufbau und der Versorgung der 4 Bienfait-Familien. Hinweise zum Spendenkonto oder Paypal findet Ihr hier

Titelbild der The New Times vom 5.5.2023, Ruanda.

Offizielle Zahlen geben heute an, dass 130 Menschen, darunter 15 Kinder, ihr Leben verloren und landesweit 5174 Häuser zerstört wurden.

Update 8.5.2023:

Bis zu 14 Hauptstraßen waren von den Erdrutschen und Sturzfluten betroffen. Mehr als 50 Schulen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Brücken müssen neu gebaut werden, über 6000 Häuser sind zerstört.

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