Mit 16 hattest Du noch Träume. Mit 17 Mutter zu sein gehörte nicht dazu. Zudem allein gelassen mit Allem, dafür noch jemanden, für den Du jetzt verantwortlich bist. Dabei bist Du doch fast selbst noch ein Kind. Die Familie hat Dich verstoßen, weil es eine Schande ist, so früh und unverheiratet ein Baby zu bekommen.
Die Hintergründe interessieren nicht. Keiner hilft Dir den Täter zu belangen. Er wird geschützt, denn er ist ja jemand mit Ansehen, in gehobener Position. Es kann der verheiratete Familienvater vom gutgehenden Geschäft nebenan oder der Schulleiter oder der Priester oder der Vermieter sein. Irgendjemand, der die Not und die Armut Deiner Familie ausgenutzt hat.
„Du kannst Deine Schulgebühren nicht bezahlen? Ihr habt nichts zu Essen? Ihr könnt die Miete nicht bezahlen? Da finden wir schon eine Möglichkeit der Bezahlung…“
Dir wird schlecht, Du weigerst Dich, Du wehrst Dich. Doch der Druck ist groß, die Mutter sagt es geht schnell vorbei und die Familie dürfe dann im Haus wohnen bleiben. Du siehst die Not, die leeren Teller Deiner Geschwister und die drohende Gefahr dass Heim zu verlieren. Du lässt es über Dich ergehen – für die Familie, die Miete, die Schulgebühren, etwas Essen.
Die gleiche Not und der gleiche Druck ist im nächsten Monat wieder da, und dem Monat danach und dem Darauffolgenden. Dir wird wieder schlecht aber nun aus anderen Gründen. In guter Hoffnung sein nennen es Einige.
Für Dich gibt es keine Hoffnung und wenig Gutes. Es bedeutet das Ende Deiner Schulbildung, ganz ohne Abschluss. Dabei hattest Du doch Träume. Wolltest Lehrerin werden oder vielleicht auch Sozialarbeiterin, irgendwas mit Kindern und ihnen helfen. Das war Dein Ding, Dein Traum.
Jetzt brauchst Du selber Hilfe und am besten schnell. Deine Familie schickt Dich weg, bevor man “es” sieht. Den kleinen Bauch der Schande, der bald so groß sein wird, dass es nicht mehr zu kaschieren ist. Sie setzen Dich vor die Tür! Dabei waren sie es doch, die Dich zu ihm geschickt haben! Sie spekulieren nun darauf, dass er Geld gibt und für das Kind sorgt. Aber Du weißt es besser. Er wird nicht zahlen und sein Kind nicht anerkennen.
Du ziehst zu einer Tante weit weg in einem anderen Dorf. Aber auch da kannst Du nicht lange bleiben. Niemand will Dich und bald auch noch ein Baby. Wie sollst Du es versorgen? Du suchst nach Arbeit und findest keine. Hier auf dem Land gibt es kaum Möglichkeiten Geld zu verdienen. “Du kannst unsere Wäsche waschen und wir geben Dir 50ct dafür” – für 3 Stunden Arbeit im Bücken und Kopfüber hartverdientes Geld. Aber Du brauchst wirklich jeden Cent. Für die Miete, das Essen, zum Überleben. Für Schulgebühren brauchst Du kein Geld mehr. Aus der Traum.

Jedes Jahr werden über 20.000 junge Mädchen in Ruanda im Teenageralter Mütter. Sehr viele von ihnen kommen aus sehr armen Verhältnissen. Über 75% der jungen Mütter haben Gewalterfahrung machen müssen. Die Mütter in unserem Ausbildungszentrum Mama Courage haben alle keinen Schulabschluss und keine wird von ihrer Familie unterstützt. Sie sind alleinerziehend ohne Einkommen und ohne Ausbildung. Ein soziales Netz, Sozialhilfe oder Wohngeld gibt es nicht. Jede hat ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Erfahrungen, ähnlich der Erzählung oben im Text. Es eint sie das akute Problem der sozialen Isolierung, der Armut, des Hungers, der existenziellen Sorgen. Wir möchten Ihnen eine Perspektive auf ein selbstbestimmtes unabhängigeres Leben bieten. Bei Mama Courage bekommen sie eine Ausbildung und somit die Befähigung einen Beruf zu haben. Ihre Kinder werden zeitgleich nebenan betreut und mit mindestens einer warmen Mahlzeit versorgt, um Mangelernährung zu reduzieren und Unterernährung vorzubeugen.
Bitte unterstützen Sie dieses Projekt und helfen Sie jungen Müttern und ihren Kindern. Danke.
1000 Hügel e.V.
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Stichwort “Mama Courage”