Ecole Malaika – eine besondere Schule in Gisenyi

Die Stadt Gisenyi im Nord-Westen Ruandas, zur direkter Nachbarschaft zum Kongo, hat aufgrund dieser Nähe auch ein paar besondere Schwierigkeiten. Morgens um 7 Uhr gehen einige Mütter zum Arbeiten in den Kongo. Sie haben, wo auch immer, mindestens eine 10-Stunden-Schicht und lassen dabei ihr Kinder alleine zu Hause. Es ist nicht erlaubt, mit Baby die Grenze zum Kongo zu überqueren. Manche lassen ihre Kinder komplett alleine zu Hause oder sie wählen die Option „Babysitter“ an der Grenze. Die Babysitter sind selbst noch Kinder, 10 bis 13 jährige Mädchen nehmen für umgerechnet 20 Cent Tagesverdienst fremde Babies auf den Rücken und treiben sich in der prallen Sonne den ganzen Tag in der Nähe der Grenze herum. Ständig in Obacht vor der Polizei und ohne Wasser oder Nahrung für das Baby auf dem Rücken oder sich selbst. Bilanz des Tages: völlig entkräftete Babies und junge Mädchen, die nicht mehr zur Grundschule gehen und nur 20 ct verdient haben.
Die Ecole Malaika in Gisenyi hat sich dieses Problems angekommen hat. Die private Vorschule bietet eine Obhut von 7:00 bis 18:00 Uhr, unterrichtet die kleinen Kinder in Englisch und kocht regelmäßige Mahlzeiten. Für die Streetkids bedeutet dies eine sichere Bleibe und eine gute Bildung.

Neben diesen Streetkids werden in dieser Schule unter anderem auch Kinder der Batwa unterrichtet.  Die Batwa (oder auch manchmal Pygmäen genannt) leben in einfachsten Verhältnissen im Wald und führen auch heute noch zum Teil das traditionelle Leben als Jäger und Sammler. Sie sind weiterhin von Diskriminierung durch Teile der Mehrheitsbevölkerung betroffen und laut UNO ein vom Aussterben bedrohtes Volk.

Noch heute glauben viele, dass die Batwa aufgrund von geringerer Intelligenz keinen Schulabschluss erreichen können. Damit diese Kinder regelmässig die Schule besuchen, bedarf es ständiger Überzeugungsarbeit bei den Eltern und auch Teilen der Bevölkerung.  Der engagierte Schulleiter und die Mitarbeiter leisten hier eine so wichtige und richtige Arbeit. 

Die Schule wird durch wenige Familien „aus gutem Hause“ finanziert, deren Kinder auch dort betreut werden. Sie bezahlen durch ihr Schulgeld das Essen für alle Kinder und die Einrichtung. Versteht sich von selbst, dass das Geld vorne und hinten nicht reicht. Es gibt keine Tische, keine vernünftige Toilette und wenig Schulmaterial. Trotzdem schaffen es die motivierten Mitarbeiter die Kinder zu unterrichten und zu erziehen.
Eine tolle, unterstützenswerte Einrichtung, die ich besuchen durfte. Wer den Kindern der Ecole Malaika helfen möchte, kann sich gerne bei mir melden.

 

 


Mein Besuch dort war übrigens nicht groß geplant. Schon vor einiger Zeit hatte ich von dieser Schule gehört und war neugierig und wollte Näheres erfahren. Wenige Stunden zuvor, habe ich den Schulleiter kontaktiert und gefragt, ob ich vorbei kommen darf, um mehr zu erfahren. In dieser kurzen Zeit der „Vorwarnung“ haben die Kinder eine sehr schöne und warme Begrüßung kreiert.
Dankeschön and die Kinder, Lehrer und das wunderbare, großherzige und gastfreundliche Ruanda!

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