Courage!

In Kigali haben wir uns vor einigen Tagen mit jungen Frauen getroffen, die allein erziehende junge Mütter sind oder bald werden. Die Gründe dafür sind vielfältig, die Lebensumstände sind traurig und schockierend.

Wir möchten 4 junge Frauen vorstellen, die uns ihr Schicksal offen erzählt haben.

Unser Projekt
Schicksale wie diese machen immer wieder deutlich, dass junge Mädchen stark gemacht und selbstbewusst erzogen werden müssen. Sie sollten behütet aufwachsen dürfen, die beste Bildung erhalten und früh aufgeklärt werden.
Unser Projekt „Mama Courage“ setzt genau da an. Neben dem Ausbildungszentrum wird es durch unseren Kooperationspartner Aufklärungskampagnen geben. Zur sexuellen Aufklärung, als auch über Menschenrechte und Rechte von Frauen im Besonderen. Im Übrigen gilt dieses Konzept für Jungen und Mädchen. Damit die hohe Zahl der Teenagerschwangerschaften durch Vergewaltigungen oder mangelnder Aufklärung ein Ende haben.
Denn 20.000 junge schwangere Mädchen unter 18 Jahren jedes Jahr in Ruanda sind eindeutig zu viel.

Die wenigsten Teenagermütter haben eine abgeschlossene Schulausbildung und damit in der Regel keine Chance auf Arbeit oder einer Möglichkeit einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten.
Dies hat neben der physischen und psychischen persönlichen schwierigen Situation der Mädchen auch langfristig negative Effekte auf ihre Kinder, die Dörfer, für die Gesellschaft und die Wirtschaft des Landes.

Mit dem Projekt „Mama Courage“ möchten wir eine Einkommenssicherung durch eine handwerkliche Ausbildung junger Frauen schaffen, ihre Kompetenzen stärken und ihnen durch eine Grundausstattung und entsprechendem Training (Empowerment) Hilfe zur Selbstständigkeit geben. Die Ausbildung dient vielen armen, benachteiligten Mädchen bei der Versorgung ihrer jungen Familien. Die Hilfe kommt direkt ihrer Bildung und damit ihrer selbstbestimmten Zukunft zugute und wirkt damit nachhaltig für Generationen.


Wenn Ihr „Mama Courage“ unterstützen möchtet, so freuen wir uns über Eure Spenden. (Wir dürfen auch Spendenbescheinigungen ausstellen.)

Joselyn
Joselyn lebte alleine mit ihrer Mutter. Sie kommt aus sehr armen Verhältnissen. Ihr Vermieter war eine Autoritätsperson, hat großen Druck auf die Beiden ausgeübt. Mit Folgen. Joselyn wurde mit 13 Jahren schwanger. Ihre Mutter hat sie drauf hin verstoßen und auch ihre Oma hat sie nur kurz zu sich genommen. Das Stigma und die Schande waren zu groß.

Sie ist nun 25 Jahre alt und hat drei Kinder im Alter von 12, 6 und 1 Jahr.
Sie hat keinen Beruf und ihre Schulbildung endet mit der Grundschule.
Ihr Traum: einen Beruf erlernen, Geld verdienen um ihre Kinder in die Schule schicken können.

Rachel
Ihre Stiefmutter hat Rachel schon früh vor die Tür gesetzt, und so hat sie ihre Kindheit mehr oder weniger auf der Straße verbracht.
Rachel ist mit 11 schwanger geworden – und hat Zwillinge bekommen.
Sie hat versucht ihren Vergewaltiger vor Gericht zu bekommen.
Der hat jedoch ihrer Familie jedoch Schweigegeld angeboten und konnte so einer Strafe entgehen. Die Stiefmutter hat das Geld genommen und sie endgültig verstoßen. Sie hat davon keinen Cent gesehen. Bis heute versagt ihr die Familie jedwede Unterstützung. Einzig ihr Bruder ist für sie da.

Rachel ist nun 25 Jahre alt und ihre beiden Töchter gehen zur Schule.
Sie selbst möchte gerne eine Ausbildung machen. Mit unregelmässigen Gelegenheitsjobs hält sie sich über Wasser.

Aisha
Aisha ist schwanger von einem verheirateten Familienvater. Er hat ihr die wahre Liebe und große Unterstützung zugesagt. Bisher hat er sich aber noch nicht wieder gemeldet, sagt sie immer noch hoffend, dass er sich für sie entscheidet, sobald ihr Junge geboren ist. Sie lebt bei ihren Eltern, hat keinen Schulabschluss und wird von Freunden und Nachbarn gemieden.

Sie ist gerade 18 Jahre geworden und hofft nach der Geburt eine Arbeit zu bekommen oder von dem Vater ihres Kindes unterstützt zu werden.

Alphonsine
Im Alter von 15 Jahren hat Alphonsine angefangen als Prostituierte zu arbeiten. Sie sagt, der Weg dorthin ging über Drogen und Alkohol, eine sehr schwierige Kindheit, einem Leben auf der Straße, Rebellion und eine sehr kurze Schulzeit. Sie hat erst vor Kurzem erfahren, was safer sex bedeutet – zu spät. Alphonsine ist hochschwanger. Ihre Eltern wurden von einem Center für Straßenkinder ausfindig gemacht und über den Zustand ihrer Tochter aufgeklärt. Sie haben sie wieder bei sich aufgenommen und ihr versprochen, auf das Baby auf zu passen, damit sie wieder zur Schule geht.

Auch Alphonsine ist gerade 18 Jahre alt geworden. Sie hat die Schule ohne Abschluss nach der S1 abgebrochen – das entspricht der Klasse 7 nach deutschem Schulsystem.
Nach der Schule möchte sie gerne eine Ausbildung machen.

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